Online-Workshop Videomarketing – ein Erfahrungsbericht

Wir sehen jeden Tag irgendwelche Videos, aber niemand hat uns jemals beigebracht, wie sie gemacht werden – gute, jedenfalls. Nicht im Kindergarten, nicht in der Schule, nicht in der Ausbildung. Dabei ist es mittlerweile doch ganz leicht, mit dem Smartphone oder der kleinen Kamera bewegte Bilder zu drehen. Und die sind sogar meistens scharf und richtig belichtet. Auch der Videoschnitt ist idiotensicher und kostet nichts, mit Apps oder Gratis-Software. Jetzt können wir unsere Urlaubserlebnisse,  Familienfeiern und den Nachwuchs sogar in HD zeigen. Das ist wunderbar, aber reichen unsere Kenntnisse und Fähigkeiten auch aus, um für eine Firma, ein Produkt oder uns selbst wirksame Werbung mit Videos zu machen?

Der Schritt vom Hobbyfilmer zum Macher von guten Marketing-Videos ist ein großer. In den meisten Fällen ist dafür professionelle Hilfe nötig. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Beherrschung der Technik, also Kamerabedienung und Videoschnitt, sondern eher darum, mit Hilfe von Videos und Bildsprache Geschichten zu erzählen. Wir haben schon in der Grundschule mit Diktaten und Aufsätzen für das Medium Sprache trainiert, um sie zu beherrschen und anzuwenden. Aber wer hat uns beigebracht, mit dem Medium Film zu kommunizieren? Dabei ist das in Zeiten des Internets eine Fertigkeit, die immer wichtiger wird.

Seit einigen Jahren biete ich über den Anbieter akademie.de Online-Workshops zum Thema “Marketing mit Webvideos” an. Das Ziel: Jeder Teilnehmer sollte am Ende des vierwöchigen Workshops ein eigenes Marketing-Video erstellt haben. Und es funktioniert, zumindest wenn die Teilnehmer motiviert sind. Begonnen habe ich diesen Workshop mit großer Skepsis: Bringt das was, ohne den Teilnehmern persönlich gegenüber zu stehen? Reicht der Online-Austausch von Postings und Videos, um den Teilnehmern etwas beizubringen? Diese Bedenken waren in den meisten Fällen unberechtigt. Es hat sich bewährt, den Teilnehmern selber zu überlassen, wann sie ihre Unterlagen lesen und ihre Wochenaufgaben lösen, in der Regel nach dem Job oder am Wochenende. Und es hat sich gezeigt, dass es mehr bringt, über einen längeren Zeitraum in Intervallen zu arbeiten, als einen kurzen Internsiv-Workshop zu absolvieren.

Ein Beispiel aus dem letzten Workshop: Kerstin, eine Friseurin, wollte lernen, ihre Marketing-Videos für ihren Salon professioneller zu gestalten. Das Ergebnis finde ich für eine relativ unerfahrene Filmerin sehr beindruckend:


Im Vergleich zu ihren älteren Filmen haben sich nicht nur Kameraführung und Schnittechnik verbessert, sondern es ist auch das Bewußtsein entstanden, einen Mehrwert für potentielle Kunden zu schaffen. Mit Hilfe von begleitenden Texten, Filmbeispielen und schriftlichen Konzepten für das eigene Video wird klar, dass ein Marketing-Film nur dann Sinn macht, wenn er einen Nutzen oder Unterhaltungswert für potentielle Zuschauer hat. Und das ist neben der Vermittlung von Technik und Gestaltung der größte Wert eines solchen Workshops.

Na, klar, so richtig professionelle Videos erfordern viel Erfahrung und gutes Equipment. Aber nach meinen Erfahrungen kommt es bei YouTube & Co, nicht unbedingt auf Perfektion an. Es gibt – grob eingeordnet – im Internet sehenswerte und nicht sehenswerte Marketing-Videos. Wer kein Naturtalent ist, braucht für die 1. Kategorie ein bißchen Hilfe.

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