Marketing-Videos: Selber machen oder in Auftrag geben?

In den USA ist der Trend zu selbst produzierten Business-Videos schon weit verbreitet. Auch hierzulande steigt das Interesse von Unternehmen am Know-how der Videoerstellung. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass Kommunikation mit bewegten Bildern sehr wirksam sein kann. Wie es bei Fotos schon längst gang und gäbe ist, werden auch Videos immer häufiger von ambitionierten Firmenmitarbeitern produziert. Dafür spricht:

  • Das nötige Video-Equipment ist relativ kostengünstig.
  • Spontane, schnelle und unabhängige Filmproduktionen
  • Flexible und schnelle Änderungen und Updates von Videoproduktionen
  • Aneignung von wichtigem Know-how für die Zukunft

Das sind schon starke Argumente dafür, in Zukunft selber Hand an die Videokamera und das Schnittprogramm zu legen. Das kann funktionieren, aber nach meinen Erfahrungen kann der Schuss auch leicht nach hinten losgehen. Und das sage ich Ihnen ohne eigene Interessen in meiner Doppelfunktion als Videoproduzent und Leiter von Video-Workshops.

Wenn Sie eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter damit beauftragen, ein Firmenvideo zu erstellen, sollten Sie auf jeden Fall den Zeitfaktor beachten. Das gilt für die Planung (Preproduction), die Dreharbeiten (Production) und den Videoschnitt (Postproduction). Dabei ist der Aufwand für die spätere Verbreitung des Films noch gar nicht berücksichtigt. Wenn Ihnen der beauftragte Mitarbeiter schon nach ein paar Tagen einen fertigen Film zeigen will, können Sie davon ausgehen, dass dieser Ihnen nicht gefallen wird.

Gegen eine Videoproduktion im eigenen Unternehmen sprechen diese Punkte:

  • Eine Videoproduktion ist sehr komplex, viel komplexer als Fotos zu machen und zu bearbeiten.
  • Keine oder wenig Erfahrung mit Bildsprache, Timing und Montage
  • Der Sprung vom Amateurfilmer zum Video-Profi ist sehr weit.
  • Die Gefahr, dass Marketing-Botschaften erfolglos verbreitet werden, weil Elemente wie Unterhaltung oder Storytelling fehlen

Ich habe es schon häufiger erlebt, dass Videos aus dem eigenen Hause nicht gut bei den Verantwortlichen und der Belegschaft angekommen sind. Das ist frustrierend für die Kollegen, die sich bestimmt viel Mühe mit ihrem Werk gemacht haben. Es ist einfach ein großer Schritt, ein gezieltes Business-Video zu produzieren, wenn man bisher nur seine eigenen Kinder oder seine Urlaubsreisen gefilmt hat.

Zu diesem und anderen Themen habe ich den Diplom Fotoingenieur, Regisseur und Dozenten Achim Dunker interviewt. Er ist Autor der beiden Bücher “Die chinesische Sonne scheint immer von unten: Licht und Schattengestaltung im Film” und “eins zu hundert: Die Möglichkeiten der Kameragestaltung“, die zu Standardwerken geworden sind. In unregelmäßigen Abständen werde ich Ausschnitte des Interviews hier vorstellen.
  Achim Dunker

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