Imagefilme – Langeweiler oder Aushängeschilder

Unternehmen wollen mit Filmen ihr Image verbessern. Was heißt das eigentlich? Geht es darum, zu zeigen: Uns geht es gut, wir residieren in einem schönen Gebäude, unsere Innenausstattung ist vom Feinsten, wir produzieren viele Produkte, unsere Mitarbeiter sind gut gekleidet, die Frisuren sitzen und wir können es uns leisten, eine teure Videoproduktionsfirma zu beauftragen? Diese Machart ist längst überholt und lockt keinen Hund mehr vor dem Ofen hervor.

Unterhaltung und Mehrwert

In Zeiten von Internet und Social Media ist ein Umdenken in Chefetagen, Marketingabteilungen und bei Markenverantwortlichen dringend nötig. Langeweile und stupides Wiederholen von herkömmlichen Videokonzepten werden von Internet-Usern gnadenlos abgestraft. Das beweisen viele, aufwändig hergestellte, Imagefilme, die bei YouTube oder anderswo ein kaum beachtetes Schattendasein führen. Nur wer verstanden hat, dass sich Internet-Nutzer gerne Filme anschauen, die mit einer Prise Unterhaltung daherkommen oder einen Mehrwert enthalten, kann mit seinen Marketing-Videos erfolgreich sein.

Imagefilme – zeitgemäß

Noch einmal zur Eingangsfrage: Was sollen Imagefilme ausdrücken? Sind es Kompetenz, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Kundenfreundlichkeit, die gute Qualität der Produkte, der günstige Preis oder die lange Tradition? All das sind lohnende Kommunikationsziele von Imagefilmen, aber die Botschaften sind nicht überzeugend, wenn sie nur im Off-Text oder von Firmenverantwortlichen in Interviews verkündet werden. Viel wirkungsvoller ist es, diese Botschaften mit einem Video zu belegen. Warum nicht Kompetenz durch Erklärvideos komplizierter Produkte dokumentieren, Kundenfreundlichkeit durch filmische Bedienungsanleitungen oder die gute Qualität durch filmische Kundenrezensionen? Das sind die neuen Imagefilme, die Internet-Nutzern einen wirklichen Mehrwert bringen.

Ungewöhnlich und humorvoll

Es gibt sie, die Imagefilme, die längst ausgetretene Pfade verlassen haben und mit ungewöhnlichen oder humorvollen Elementen erfolgreich sind. Auf dem amerikanischen Markt hat eine Firma, die Mixer herstellt, mit einer simplen Filmidee einen Coup gelandet. Sie ließ einfach testen, was dieser Mixer so alles zerkleinern kann, unter anderem Handys von Apple und Samsung:  http://www.youtube.com/watch?v=rofgMueCOqo Angeblich hat die Firma Blendttec mit Hilfe solcher Videos den Verkauf um 700% gesteigert. Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, aber virale Business-Videos mit millionenfachen Abrufen sind immer noch Einzelfälle. So manches Unternehmen wäre froh, zumindest einige Tausend Zuschauer für seine Videos zu gewinnen. Das funktioniert in der Regel nicht mit herkömmlichen Imagefilmen. Ein Beispiel für ein Marketing-Video, das mit einem ungewöhnlichen Ansatz und einer humorvollen Erzählweise Interesse erweckt, ist der Film “Erlebnisse eines Kartons”, den ich für die Firma Smurfit Kappa produziert habe:

Mit Hilfe des Stilmittels, die Geschichte aus der Sicht eines Kartons zu erzählen, wird es möglich, komplizierte Vorgänge mit einfachen Worten zu beschreiben. Da nicht nur die beauftragende Firma selber im Video vorkommt, sondern die gesamte Produktionskette das Thema ist, wird die Präsenz von Smurfit Kappa insgesamt kleiner. Aber wie viele User hätten einen klassischen Imagefilm angeklickt, der sich auf herkömmliche Weise nur auf einen kleinen Ausschnitt der Produktion fokussiert hätte?

Weniger Marketing – mehr Geschichten

Grundsätzlich gilt: Die Zeiten sind vorbei, in denen Unternehmen ihre Video-Botschaften ausgesendet haben, ohne dabei Aspekte eines attraktiven Story-Tellings einzubeziehen. Denn der Erfolg von Marketingfilmen im Internet ist durch Abrufzahlen und Beurteilungen von Usern messbar. Und dafür ist letztendlich nur die Güte eines Videos entscheidend.

Viel mehr nützliche Informationen zum zeitgemässen Video-Marketing finden Sie in meinem neuen Buch “Marketing mit Online-Videos”.

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