Wenn Sie darüber nachdenken, in naher Zukunft Video-Marketing zu betreiben, sollte der erste Schritt sein, bei der Konkurrenz zu spionieren. Nein, nein, dazu brauchen Sie keinen Privatdetektiv, sondern nur einen Internet-Zugang. Schauen Sie doch einmal bei Google oder YouTube nach, was in Ihrer Branche in Sachen Video zu finden ist. So können Sie Ideen sammeln oder sich darüber vergewissern, wie Sie es nicht machen wollen.
Wenn Sie sich die Abruf-Zahlen (wenn die Videos auf einem Video-Portal stehen) ansehen, bekommen Sie auch gleich einen Überblick darüber, was gut ankommt und was eher nicht. Aber Vorsicht: Es gibt im Internet Unternehmensvideos, die gut gemacht sind, ihren Zweck erfüllen, aber kaum angeschaut werden. Das kommt vor, wenn Firmen glauben, Ihr Video wird auch ein Renner, wenn es einfach so alleine im Internet rumsteht und niemand etwas dafür tut.
Stellen Sie sich folgende Fragen, wenn Sie über ein geeignetes Thema nachdenken:
- Wenn Sie sich in die Lage eines Kunden oder potentiellen Kunden versetzen, fällt ihnen etwas ein, was diese in einem Videofilm interessieren würde?
- Gibt es in Ihrem Unternehmen interessante Produktionsvorgänge oder bestehen die Arbeitsplätze aus Büros, die austauschbar sind?
- Können Sie den Nutzen oder Mehrwert Ihres/er Produkt/e oder Ihrer Dienstleistungen in bewegten Bildern überzeugend und/oder unterhaltend darstellen?
- Können Sie zufriedene Kunden dazu bewegen, vor einer Kamera zu erzählen, warum ihnen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung gefallen hat?
- Verkaufen Sie Produkte oder Dienstleistungen, die mit Hilfe von Videos besser erklärt werden können als mit Bildern, Grafiken oder Text?
- Gibt es in Ihrer Branche interessante Zusammenhänge, die Kunden interessieren würden?
- Trauen Sie sich selber oder bestimmten Mitarbeitern/innen zu, vor einer Kamera überzeugend zu sprechen und aufzutreten?
Na, haben Sie mit Hilfe dieser Überlegungen und durch eine Internet-Recherche schon eine Idee für ein Internet-Video? Dann sprechen Sie mit Kollegen darüber und – wenn es möglich ist – auch mit Personen aus der Zielgruppe. Erzählen Sie, wie Sie sich die filmische Umsetzung dieser Idee vorstellen und warum sich Menschen aus der Zielgruppe dieses Video anschauen würden. Versuchen Sie auch, die beabsichtigte Marketing-Botschaft zu formulieren und welche Wirkung diese auf die Zielgruppe haben sollte. Häufig merken Sie in einem solchen Gespräch schon an den Reaktionen Ihrer Gesprächspartner, ob Ihre Idee Substanz hat, gut umsetzbar ist und Lust auslöst, den fertigen Film zu sehen.
Wenn Sie weiterhin das Gefühl haben, aus Ihrer Idee könnte ein guter Film werden, denken Sie darüber nach, wie das Video realisiert werden könnte. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:
- Gibt es Drehorte, die für die Umsetzung Ihrer Idee geeignet wären?
- Brauchen Sie Darsteller für Ihren Film und wenn ja, wie viele?
- Trauen Sie Laiendarstellern, z.B. aus Ihrer Firma, zu, die Rollen überzeugend zu spielen?
- Welches Zubehör brauchen Sie für den Film, z.B. Kostüme, Möbel oder andere Accessoires?
Wenn Sie diese Punkte geklärt haben, können Sie die konkrete Planung starten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Sie einen Video-Profi einschalten. Gerade wenn Sie keine oder nur wenige Erfahrungen mit der Produktion von Videos haben, lassen Sie sich von Experten beraten, denn die wissen – wenn Sie gut sind – , wie sie das Medium professionell und effektiv einsetzen können. Und wenn Sie die oben beschriebenen Überlegungen schon angestellt haben, ist das die beste Voraussetzung für ein fruchtbares Beratungsgespräch.
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