Videos produzieren: Wie Auftraggeber Kosten sparen können

Professionelle Videoproduktionen sind mittlerweile für viel weniger Geld zu haben, als Viele glauben. Kostengünstige Videokameras und Schnittsysteme machen es möglich. Doch zu oft verschlingen Produktionen ein höheres Budget als nötig. Das liegt nicht immer an den Produzenten, die vor allem bei der Recherche und den Dreharbeiten auf eine enge Zusammenarbeit mit den Auftraggebern angewiesen sind. Wenn es bei den Absprachen hapert, kommt es oft vor, dass der Workflow nicht ökonomisch abläuft – und die Kosten wachsen.

Planung und Konzept

Die Idee und das Konzept eines Videos entstehen in der Kommunikation zwischen Auftraggeber und Videoproduzent. Erst wenn klar ist, was, wann und wo gedreht wird, können die Kosten für eine Videoproduktion kalkuliert werden. Als Auftraggeber sollten Sie dabei einige Punkte beachten:

  • Informieren Sie sich vor einem Beratungsgespräch, ob dieses etwas kostet und wenn ja, wieviel
  • Lassen Sie sich ein (vorläufiges) Stoyboard für das Video anfertigen, um eine schriftlich fixierte Grundlage für den Ablauf des Videos zu haben
  • Stellen Sie bei den Kosten für die Konzeption sicher, ob darin auch Ihre späteren Änderungswünsche enthalten sind. Das gilt auch für Änderungswünsche bei den späteren Schnittfassungen
  • Bei Punkten im Kostenvoranschlag, die Sie nicht verstehen, sollten Sie nachfragen

Wenn es um ein Unternehmensvideo geht, können Sie, als Auftraggeber, einiges tun, um den Aufwand der Filmcrew und damit die Produktionskosten zu minimieren. Bei der Auswahl der Drehorte spart es dem Regisseur sicherlich Zeit, wenn Sie oder ein/e Mitarbeiter/in konkrete Hinweise auf Größe oder Lichtverhältnisse der Locations geben können, vielleicht sogar mit Fotos oder Videos. Sind Darstellerinnen oder Darsteller für ein Video geplant, können Sie viel Geld sparen, wenn Sie in der eigenen Firma fündig werden. Nach meinen Erfahrungen sind Laiendarsteller/innen häufig so gut oder noch besser, als “Schauspieler/innen”, die über Agenturen mindestens einige hundert Euro pro Tag kosten. Da lohnt sich manchmal sogar ein Firmen-Casting, das Sie mit einem kleinen Camcorder auch selber machen können. Die Filmcrew würde es Ihnen danken.

Dreh und Postproduktion

Bei Dreharbeiten gilt grundsätzlich: Je weiter die einzelnen Drehorte voneinander entfernt sind umso länger wird die Drehzeit. Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Kamerateam einen halben Tag nur auf der Autobahn verbringt. Wenn es aber z.B. nur um Außenaufnahmen geht, können Sie auch einen Hobbyfilmer beauftragen, der nach Anleitung vom Kamerateam die passenden Bilder dreht. Aber auch bei den normalen Dreharbeiten sollten Sie Vorkehrungen treffen, um die Drehzeit nicht unnötig zu verlängern:

  • Sorgen Sie dafür, dass an den Drehorten keine Dinge herumstehen, die auf den Bildern nichts zu suchen haben und dass es sauber ist
  • Informieren Sie Ihre Mitarbeiter vor einem Dreh darüber, dass sie unnötigen Krach vermeiden und nach Aufforderung still sind
  • Sagen Sie den Mitarbeitern im Hintergrund eines Motive, dass sie während der Aufnahme nicht in die Kamera schauen sollen

Diese Punkte helfen der Kameracrew dabei, effektiv zu arbeiten und das vereinbarte Budget nicht zu überschreiten. Was der Produzent für Überstunden an seine Crew zahlt, wird er an Sie weitergeben.

Sprecher und Musik

Ein guter Sprecher, der den Filmtext Ihres Videos vertont, kann eine Produktion gehörig aufwerten. Dafür verlangen renommierte Sprecher/innen allerdings einen stolzen Preis. Das ist in der Regel ein Tageshonorar, das eigentlich für ein kurzes Video verschenkt ist. Überlegen Sie, ob sie in naher Zukunft weitere Videos produzieren lassen wollen. Wenn das der Fall ist, könnte der Sprecher zu einem späteren Zeitpunkt gleich mehrere Filmtexte vertonen. Oder möglicherweise gibt es einen Kollegen in einer anderen Firma, der auch vorhat, ein Video machen zu lassen. Das lohnt sich, denn das Sprecherhonorar nimmt häufig einen großen Teil des Gesamtbudgets in Anspruch.

Stellen Sie bei der Auswahl von Musik sicher, dass der Produzent gemafreie Stücke verwendet, die keine Nachfolgekosten für Sie verursachen. Lassen Sie sich – wenn möglich – einen Beleg darüber ausstellen, dass sie die jeweilige Musik für alle Einsatzzwecke und zeitlich unbegrenzt verwenden können.

Nicht bei allen Videoproduktionen ist es möglich, durch einfache Maßnahmen Kosten zu sparen. Es kommt natürlich auch darauf an, ob die jeweilige Produktionsfirma so flexibel ist, die Mitarbeit ihres Kunden zu honorieren. Doch grundsätzlich finde ich es jenseits der Kostenfrage schade, wenn mangelnde Absprachen oder unklare Formulierungen eine Produktion unnötig verkomplizieren. Wenn Sie, als Auftraggeber, dabei helfen, dass eine Kameracrew sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren kann, erhöht sich die Motivation – und damit auch die Qualität Ihres Videos.

Foto: Gerd Altmann_pixelio.de

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